Social Innovation Center

Zukunftsworkshop >Inklusion<

Als Partner des Social Innovation Centers Hannovers haben wir auch dieses Jahr wieder gemeinsam einen Design-Thinking Workshop an der Expo Plaza organisiert. Das Thema dieses Jahr war >Inklusion<, denn zehn Jahre nach der Unterzeichnung der UN Behindertenrechtskonvention in Deutschland ist Inklusion als umfassender Teil aller Lebensbereiche fest verankert – unter anderem im Aktionsplan „Inklusive Region Hannover“. Auf Bundesebene wurden etwa mit dem Bundesteilhabegesetz zentrale Weichen neu gestellt. Im Bildungsbereich und auf dem Arbeitsmarkt sind jedoch Doppelstrukturen beibehalten worden und es gelingt nur einem Prozent der Werkstattbeschäftigten der Wechsel in den ersten Arbeitsmarkt.

Im zentralen Querschnittsthema Barrierefreiheit hat sich zwar im öffentlichen Bereich der Zugang zu Nahverkehr und Informationen verbessert, die Privatwirtschaft steht hier aber vielfach noch am Anfang. Um hierfür ein breiteres Verständnis zu generieren und Lösungen zu entwickeln oder die eigene Kreativität zu wecken, wollten wir gemeinsam Zukunftsfragen beantworten und neue Lösungsansätze finden.

 

Nach dem Eintauchen in das Thema über eine Keynote von Herrn Martin Blecker (Geschäftsführer Pro Akustik) und einer Ansprache von Frau Dr. Andrea Hanke (Sozialdezernentin Region Hannover), gab es eine Einführung von Prof. Gunnar Spellmeyer in die Methode des Design-Thinking.

Es wurden interdisziplinäre Teams gebildet und die Gruppen konnten sich jetzt in Interviews dem Thema >Inklusion< nähern. Für die Interviewphase wurden Akteure eingeladen die in den verschiedensten Formen mit dem Thema >Inklusion< Berührungspunkte haben, zum Beispiel Mütter von autistischen Kindern, blinde Menschen, ein Rollstuhl-Parcours zum selbst testen oder Bewohner eines Wohnheims. In den Interviews hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit Erkenntnisse (sog. „insights“) zu sammeln, Berührungsängste abzubauen und Ideen zu entwickeln, welche Veränderungen nötig sind.

Auch wir als Veranstalter haben schnell feststellen müssen, dass wir lange nicht alles bedacht hatten. Die Toiletten sind für elektrische Rollstühle unpassend, die Akustik in unserem großen Hörsaal ist unfassbar anstrengend für Hörbeeinträchtigte und Rollstuhlfahrer haben einen Euroschlüssel für die Toiletten (was haben wir gesucht…). Es gibt viele Erwartungshaltungen an das Thema >Inklusion<, was die Gemüter auch schnell mal erhitzt.

So war der erste Tag doch erstmal eine Herausforderung, die es zu meistern galt. Doch das haben alle Teilnehmer*innen gut gemacht, jeder hat in seinem Team angegeben, was er braucht (zum Beispiel öfter Ruhephasen oder langsames Sprechen), die Erwartungen an den Workshop wurden klar und dann konnte produktiv gearbeitet werden. Auch der Impulsvortrag von Ninia LaGrande war hier eine echte Hilfe um Berührungsängste abzubauen und mögliche Lösungsansetze aufzugreifen. Alles Themen, die sich natürlich auch super für einen Design-Thinking Workshop eignen, um anhand dessen neue Lösungen zu generieren.

Am Ende des ersten Tages hatten sich dann alle Gruppen auf eine Problembeschreibung (ein sog. „problem statement“) geeinigt, was die jeweilige Gruppe bearbeiten wollte. So konnte am nächsten Morgen mit Kreativitätstechniken angefangen werden, die problem statements weiter auszuarbeiten und im Laufe des Tages Lösungen zu erarbeiten. Gegen Mittag gab Nora von Nexster einen Input zu sozialen Geschäftsmodellen und Kostenkalkulation.

Nach zwei Tagen intensiver Gruppenarbeit, Design-Thinking, „Social Business Model Canvas“ und vielen interessanten Gesprächen, endete der Zukunftsworkshop mit der Präsentation vor den Jury-Mitgliedern.

Alle acht Teams waren schon jetzt Gewinner!

Wenn auch sicher alle Beteiligten wertvolle Erkenntnisse mit nach Hause nehmen konnten, am Ende musste sich die Jury für einen Gewinner entscheiden. Und wählte zwei. Wir gratulieren den Teams „U-Boot“ und „Match Box“ zum ersten Preis. Falls Ihr jetzt so angefixt seid von dem Thema und Eure Idee weiterverfolgen möchtet, könnt Ihr Euch noch bis zum 30.10.2019 mit Euren sozial innovativen Gründungskonzepten für ein dreimonatiges, kostenloses Entrepreneurship-Programm beim SIC bewerben.

Wir bedanken uns zudem bei dem Social Innovation Center für die gute Zusammenarbeit und freuen uns schon auf’s nächste Mal. 🙂

 

    Anhang: