Erstes Social Business Camp in Hannover

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen liegen auf dem Tisch. Wir wissen, dass wir etwas tun müssen. Mit NEXSTER – das Entrepreneurship-Center der Hochschule Hannover – und dem Grameen Creative Lab haben letztes Wochenende junge Neuerinnen und Neuerer beim ersten Social Business Camp in Hannover mit ihren Talenten, Leidenschaften und vereinten Kräften an einer lebenswerteren Zukunft gearbeitet. Rund 30 Studierende, Beschäftigte und Gründer*innen haben innerhalb von zwei Tagen gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen in Hannover identifiziert und anschließend mit kreativen und sozialen Geschäftsmodellen gelöst. Und da das Thema so gut an die Fakultät V – Diakonie, Gesundheit und Soziales passt, haben wir nach Kleefeld eingeladen.

Was ist ein Social Business?

Michael Brohm vom Grameen Creative Lab gab zunächst eine Einführung in das Konzept des Social Business und stellte Case Studies und Best Practice Beispiele vor wie zum Beispiel bive. Ein Social Business ist ein Unternehmen, das soziale und ökologische Probleme löst und bei dem Investoren auf spekulative Gewinne verzichten. Im Unterschied zu sozialen Projekten mit gleicher inhaltlicher Zielsetzung arbeiten Social Businesses wie herkömmliche Unternehmen. Der Gewinn verbleibt jedoch größtenteils im Unternehmen und die Dividende wird fallbegrenzt und dient der Ausweitung der Dienstleistung durch das Wachstum des Unternehmens. Das Konzept des Social Business wurde vom Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus entwickelt, der Gründer und ehemalige Geschäftsführer der Mikrokredite vergebenden Grameen Bank und damit einer der Begründer des Mikrofinanz-Gedankens.

Aus möglichst vielen Problemen das richtige finden

Nach der thematischen Einführung entwickelten die Teilnehmer*innen in einem von Fynn Wolken konzipierten Design Thinking Sprint zunächst ein gemeinsames Verständnis für soziale Probleme innerhalb Hannovers und der Region. Die Aufgabe für die drei Kleingruppen bestand im ersten Schritt darin, jeweils ein klar definiertes Problem Statement zu entwickeln. Dazu wurden die Teilnehmenden erst aufgefordert möglichst viele verschiedene Probleme in sehr kurzer Zeit zu identifizieren, was den/die ein oder andere*n durchaus an ihre Belastungsgrenzen trieb. Wie für das Design Thinking typisch folgte auf die Phase des divergenten Denkens dann die Phase des konvergenten Denkens. Jetzt sollten die Teilnehmenden die Probleme gruppieren, eingrenzen und spezifizieren. Die Herausforderung in dieser Phase liegt darin nicht in endlose Diskussionen zu verfallen und möglichst schnell Entscheidungen zu treffen. Das Ergebnis am Ende ließ sich sehen: Die identifizierten Probleme reichten von plastikfreiem Einkaufen von Lebensmitteln über medienpädagogische Angebote in Grundschulen bis hin zum Lernen lernen für Kinder aus sozialen Brennpunkten.

Die eine gute Lösung für ein besseres Morgen entwickeln

Am zweiten Tag stand das Social Business Model Canvas im Mittelpunkt. Jede Kleingruppe entwickelte Lösungen in Form von sozialen Geschäftsmodellen für ihr Problem Statement. Auch dieser Tag war intensiv und arbeitsreich. Insbesondere die interdisziplinäre Gruppenzusammensetzung forderte die Teilnehmenden am zweiten Tag heraus. So hatten zwar alle das gleiche Ziel vor Augen, aber über den Weg dorthin herrschte zeitweise wenig Einigkeit. Die Ausarbeitung des eigenen Social Business Konzepts mündete in einem gemeinsamen Pitch Event, bei dem die entwickelten Ideen in Form einer Pecha Kucha Präsentation vorgestellt wurden. Die drei entstandenen Ideen für Social Businesses waren eine Nachhilfe-Matching-Plattform für Oberstufenschüler, ein Fotowettbewerb in Grundschulen zum Erlenen und Reflektieren von digitaler Mediennutzung und ein Fahrrad-Lieferdienst für plastikfrei verpackte Lebensmittel.

Merci

Wir danken dem Grameen Creative Lab und allen Teilnehmer*innen für die zwei lehrreichen und schönen Workshop-Tage! Wir hoffen, Ihr hattet genauso viel Spaß wie wir. Und wir möchten auch unseren Zulieferern für die gute Bewirtung danken: dem Brausedealer, Linden backt, Da Toni und der Suppenhandlung. Lecker war’s!

Wir hatten eine Menge Spaß mit Euch und hoffen, Euch bald mal wiederzusehen. Peace! :victory::hautton-2: