Im Rahmen der Gründerwoche Deutschland haben wir auch dieses Jahr wieder unsere NexstWeek an der Hochschule Hannover veranstaltet.
Die Gründerwoche will mit zahlreichen Veranstaltungen (junge) Menschen für unternehmerisches Denken und Handeln begeistern. Es ist eine weltweite Aktionswoche, die allein im Jahr 2018 mit über 25.000 Veranstaltungen Millionen junger Menschen in 170 Ländern für innovative Ideen, Gründungen und Unternehmertum begeistert hat. Jeder der etwas anbieten möchte, kann sich online registrieren und die Teilnehmer*innen sind kostenfrei eingeladen. Hier möchten wir natürlich etwas beitragen und so organisieren wir an der Hochschule Hannover die NexstWeek mit verschiedenen Veranstaltungen. Hierbei versuchen wir darauf zu achten, dass für jeden etwas dabei ist, vom Neustarter bis hin zum Durchstarter. Das war unser Programm dieses Jahr und am Mittwoch saßen wir außerdem noch mit in der Jury des Startup Slam von unseren Kollegen, dem Gründungsservice der Leibniz Universität starting Business.
Es war eine bunte Woche sowohl mit einigen neuen als auch mit bereits bekannten Gesichtern. Was uns am meisten aufgefallen ist und wir auch als Feedback bekommen haben ist, dass Ihr den Austausch untereinander sehr wertvoll findet. Aus erster Hand zu erfahren Was und Wie andere Gründer*innen ihre Ideen verfolgen und realisieren. Bei unserem Nexstwerkfrühstück #3 herrschte dementsprechend reger Austausch. Wir konnten hier sogar einen Mitgründer vermitteln und ein anderes Team hat spontan eine Praktikantin gewonnen.
Wenn Ihr jetzt Lust auf mehr gewonnen habt, meldet Euch immer gerne bei uns. Schreibt einfach eine Mail oder ruft an und wir vereinbaren einen Coaching Termin oder überlegen gemeinsam, wo wir unterstützen können. Über Feedback zu unseren Veranstaltungen freuen wir uns natürlich auch immer, denn auch wir lernen gerne dazu oder vertragen ein Lob 😉
Wer die NexstWeek 2019 verpasst hat oder seine Idee weiterentwickeln möchte -> don`t worry, wir haben da schon das nächste für Euch in Petto: Im Dezember steht das berühmte leanlab an. Hier habt Ihr ein Wochenende lang die Möglichkeit eine eigene Gründungsidee zu entwickeln oder an einer bereits bestehenden Idee zu arbeiten. Dabei werdet Ihr rund um die Uhr von Coaches unterstützt. Am Ende der Veranstaltung habt Ihr innerhalb von 48 Stunden ein fertiges Geschäftskonzept konzipiert.
Das ist wirklich ein geniales Wochenende – traut Euch und geht dahin Leute!
Bilder findet Ihr auf Facebook und Instagram.
Zusammenfassung der Regionalstudie zur Gründungskultur der Studierenden der Fakultät V – Diakonie, Gesundheit und Soziales
Die Regionalstudie zur Gründungskultur der Studierenden der Fakultät V – Diakonie, Gesundheit und Soziales wurde im Rahmen der Antragstellung der neuen Fördermaßnahme „EXIST-Potentiale“ für das Projekt „Lab for Innovation and Social Impact“ von NEXSTER in Auftrag gegeben. Die Auswertung, die im Folgenden kurz dargestellt wird, sollten den Antrag dabei empirisch untermauern.
Demographische Entwicklungsprozesse, finanzwirtschaftliche Veränderungen sowie neue europäische Wettbewerbsbedingungen führen dazu, dass sich weitgehende Veränderungen im Bereich der Sozialwirtschaft ergeben. Hierbei stellt sich die Frage, wie Studierende des Gesundheits- und Sozialwesens zu Gründungen in diesem wachstumsstarken Wirtschaftsbereich motiviert werden können. In einer qualitativen und quantitativen Erhebung zum Thema „Wahrnehmung von und Einstellung zur Existenzgründung“ wurden Studierende der Fakultät V – Diakonie, Gesundheit und Soziales – der Hochschule Hannover (Campus Kleefeld) zu ihrer Gründungsaffinität, Chancen und Risiken, wahrgenommenen Hemmnissen und weiteren Faktoren befragt. Die Ergebnisse der Studie bestätigen Annahmen aus der Fachliteratur: So lässt sich zusammenfassen, dass eine Gründung im Bereich der Sozialwirtschaft insbesondere durch die Chance auf Selbstverwirklichung attraktiv erscheint, dass die Vorstellung, der eigene Chef zu sein ein wichtiges Gründungsmotiv ist und dass das Vorhandensein einer Geschäftsidee für die befragten Studierenden von zentraler Bedeutung ist.
Bei genauerer Betrachtung der Ergebnisse lässt sich sagen, dass sich Studierende der Fakultät V mit bereits praktischen Erfahrungen eher konkret mit dem Thema Selbstständigkeit beschäftigen als solche, die nur wenige oder keine beruflichen Erfahrungen während ihres Studiums gesammelt haben. Anzumerken ist jedoch auch, dass die intensivere Beschäftigung der Personen mit mehr Berufserfahrung nicht zwangsläufig zu einer positiven Sicht auf eine potenzielle Selbstständigkeit führt. Die Beurteilung einer Selbstständigkeit als spätere Berufsoption ist auch davon abhängig, wie die Studierenden die Selbstständigkeit einer Person aus dem Bekanntenkreis bewerten. Fällt das Urteil (sehr) gut aus, wird Selbstständigkeit auch als weniger risikoreich eingeschätzt. Desweiteren wird deutlich, dass sich Personen mit positiven oder negativen Berührungspunkten nicht mehr bzw. weniger mit Selbstständigkeit beschäftigen. Bei einer Begleitung und Unterstützung im gesamten Gründungsprozess und in der frühen Phase der Selbstständigkeit wäre für 50% der Studierenden der Fakultät V Selbstständigkeit eine Berufsoption.
Den eigenen Wissensstand zum Thema Selbstständigkeit beurteilen die Studierenden im Sozialwesen als schlecht (4,5 auf einer Skala von 1 = „sehr gut“ bis 6 = „sehr schlecht“). Zu erwähnen ist jedoch auch, dass sie das Wissen in diesem Bereich nicht als besonders relevant ansehen. Dass Gründungen für Studierende des Sozialwesens eine so geringe Relevanz haben, kann z. T. auch dadurch erklärt werden, dass diese im Rahmen ihres Studiums gar nicht thematisiert werden. So geben nur ca. 2% der Befragten an, dass Selbstständigkeit im Rahmen ihres Studiums intensiv bzw. sehr intensiv behandelt wurde. Interessant ist dabei auch, dass besuchte Veranstaltungen in allen Fällen den Charakter einer Vorlesung oder eines Seminars hatten. An Veranstaltungstypen wie z.B. Workshops wurde hingegen gar nicht teilgenommen.
Auffällig ist, dass die Studierenden Selbstständigkeit im Vergleich zu anderen Branchen als besonders herausfordernd wahrnehmen, was vornehmlich mit der geringen Wirtschaftlichkeit begründet wird. Insbesondere das finanzielle Risiko, eine hohe Arbeitsbelastung, großer bürokratischer Aufwand sowie fehlende kaufmännische Kompetenz bergen für die Studierenden im Sozialwesen Hürden, eine Existenzgründung als spätere Berufsalternative in Erwägung zu ziehen.
Fest steht, dass sich der Arbeitsmarkt im Bereich der Sozialen Arbeit in den letzten Jahren zunehmend positiv entwickelt hat. Ein allgemeiner Wachstumstrend der Sozialwirtschaft ist auch in die Region Hannover, aus der die befragten Studierenden kommen, zu erkennen. Besonders Neugründungen können neue Impulse liefern, bestehende Angebote ergänzen und Lücken schließen, sowie vor allem Menschen neue Möglichkeiten bieten – sowohl als Dienstleister als auch als Arbeitgeber oder Partner. Trotzdem sind Herausforderungen wie die komplexen Strukturen innerhalb der Sozialwirtschaft oder fehlende Kenntnisse zu Rahmenbedingungen von Gründungen in der Sozialwirtschaft allgegenwärtig. Nexster ermöglicht es jedoch, potenzielle Gründer durch Hilfestellungen bei der Ideenentwicklung und -durchführung zu unterstützen. Neben Potentialanalysen zur Bewertung der Marktchancen informiert Nexster auch über zahlreiche Weiterbildungsangebote, Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten und vernetzt Entrepreneure mit wirtschaftlichen Partnern und weiteren Unterstützern.
7. Deutscher Startup Monitor: Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer rechnen damit, dass sich ihre Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten verbessern wird / Zwei Drittel der Startups setzen auf digitale Geschäftsmodelle / 44Prozent der Gründerinnen und Gründer wählen grün / Zugang zu Kapital wird schwieriger
Das Schreckgespenst der Rezession geht in Deutschland um -allerdings nicht bei den Gründerinnenund Gründern, die trotz wirtschaftlichenAbschwungssehr zuversichtlich in die Zukunft blicken, ambitionierte Wachstumspläneverfolgen undin den kommenden zwölfMonaten im Schnitt acht neue Arbeitsplätze schaffenwollen. Hemmschuh für das Wachstum ist allerdings der Zugang zu Kapital. Zu diesen Ergebnissen kommt der 7. Deutsche Startup Monitor (DSM), den der Bundesverband Deutsche Startups e. V. und die Prüfungs-und Beratungsgesellschaft PwC heute in Berlin vorstellen. Beteiligt haben sich daran knapp 2.000 deutsche Startups: Das ist die mit Abstand höchste Teilnehmerzahl, seit der DSM im Jahr 2013 erstmals veröffentlicht wurde.
„Während in vielen Branchen die Sorgen vor einer Wirtschaftskrise zunehmen, sehen Startups weiterhin gute Marktchancen. Ein Erfolgsrezept der Gründerinnen und Gründer: Sie setzen in ihren Geschäftsmodellen konsequent auf Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit“, kommentiert Franziska Teubert, Geschäftsführerindes Bundesverbands Deutsche Startups e. V. AuchFlorian Nöll, der bei PwC die Startup-Initiative NextLevel leitet, sieht in derStartup-Szeneeinefeste Größe in der deutschen Wirtschaft: „Zwei von drei Startups kooperieren bereits mit etablierten Unternehmen.Daraus entstehen nicht nur für die jungen Unternehmen große Chancen. Zudem rechnen zwei Drittel der Befragten damit, dass sich ihre Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten verbessern wird. “ Der Optimismus lässt sich auch an den Umsatzzielen ablesen: Rund zwei Drittel der Startups kalkulieren für das kommende Geschäftsjahr mit einem Jahresumsatzvonüber 500.000 Euro, während im aktuellen Geschäftsjahr nur 44 Prozent mehr als eine halbe Million an Erlösen erwirtschaften.
Startups setzen auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit
„Mit ihren innovativen Ideen sorgen die Startups nicht nur für Wachstum, sie treiben auch dieDigitalisierungin Deutschland voranund gestalten so den technologischen und gesellschaftlichenFortschritt“, so Prof. Dr. Tobias Kollmannvon der Universität Duisburg-Essen, Autor der Studie. Knapp zwei Drittel derBefragtenhaben ein digitales Geschäftsmodell. Im Zentrum stehen dabei immer häufiger innovative Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Virtual Reality oderBlockchain. Zudem werden Kriterien der Nachhaltigkeit bei der Gründung immer wichtiger. Ein gutes Drittel der Befragten (37 Prozent) ordnet seine Produkte oder Dienstleistungen der „Green Economy“ zu. Der Fokus auf „grüne“ Themen spiegelt sich übrigens auch im Wahlverhalten der Befragten wider: Rund 44 Prozent der Gründerinnen und Gründer wählen grün. Das sind fast 20 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Fehlendes Kapital bremst das Wachstum
Allerdings herrscht nichtnur eitel Sonnenscheinin derStartup-Szene: Viele Gründerinnen und Gründerempfinden es als zunehmend schwierig, an Geld zu kommen. Für 38 Prozent der Befragten ist die Kapitalbeschaffungeine große Hürde. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Auffallend ist, dasszwischen den Finanzierungsquellen, die Startupstatsächlichnutzen, und denen, die sie sich wünschen, eine große Lücke klafft. 81Prozent der Befragten setzen für die Finanzierung auf eigene Ersparnisse, abernur 40 Prozent bevorzugen diese Option. 23 Prozent arbeiten mit Business Angelszusammen, während39 Prozent diesen Weg der Finanzierung gerne gehen würden. 15 Prozent nutzen bereits Venture Capital, 40 Prozent würden dies gerne tun.
Mehr Netzwerkarbeit lautet die Devise
Die wichtigen Wachstumsbeschleuniger Wagniskapital und Business Angels fehlen alsonoch viel zu häufig in Deutschland. Aber woran liegt das?Die Studie zeigt, dass ein gut funktionierendes und weit verzweigtes Netzwerk ein entscheidender Erfolgsfaktor ist. Denn der Zugang zu Wagniskapitalgebern kam bei über der Hälfte der Befragten (56 Prozent) über persönliche Kontakte zustande. Allerdings fällt es 39 Prozent der Gründerinnen und Gründer nach wie vor schwer, Zugang zu den relevanten Personen auf dem Kapitalmarkt zu erhalten.
Überraschung! Sechs Dinge, die Ihr über Startups bisher (vielleicht) noch nicht wusstet ….
- Gründerinnen unterrepräsentiert: Nur 16 Prozent der Startups werden von Frauen gegründet.
- Eine Portion Rebellion: 22 Prozent der Gründerinnen und Gründer hatten in der Schulzeit Klassenbucheinträge oder erhielten Verweise.
- Mitarbeiterbeteiligung: 53 Prozent der Startups lassen ihre Mitarbeitenden am Unternehmenserfolg partizipieren.
- MINT-Fächer dominieren: 43Prozent der Entrepreneure haben einen Abschluss in einem MINT-Fach.
- Zufrieden mit dem Startup-Ökosystem: 6 von 10 Gründerinnen und Gründernstufen das Startup-Ökosystem an ihrem Standort als (sehr) gut ein.
- Wunschliste an die Politik: Zwei Drittel fordern den Abbau regulatorischer und bürokratischer Hürden.
Als Partner des Social Innovation Centers Hannovers haben wir auch dieses Jahr wieder gemeinsam einen Design-Thinking Workshop an der Expo Plaza organisiert. Das Thema dieses Jahr war >Inklusion<, denn zehn Jahre nach der Unterzeichnung der UN Behindertenrechtskonvention in Deutschland ist Inklusion als umfassender Teil aller Lebensbereiche fest verankert – unter anderem im Aktionsplan „Inklusive Region Hannover“. Auf Bundesebene wurden etwa mit dem Bundesteilhabegesetz zentrale Weichen neu gestellt. Im Bildungsbereich und auf dem Arbeitsmarkt sind jedoch Doppelstrukturen beibehalten worden und es gelingt nur einem Prozent der Werkstattbeschäftigten der Wechsel in den ersten Arbeitsmarkt.
Im zentralen Querschnittsthema Barrierefreiheit hat sich zwar im öffentlichen Bereich der Zugang zu Nahverkehr und Informationen verbessert, die Privatwirtschaft steht hier aber vielfach noch am Anfang. Um hierfür ein breiteres Verständnis zu generieren und Lösungen zu entwickeln oder die eigene Kreativität zu wecken, wollten wir gemeinsam Zukunftsfragen beantworten und neue Lösungsansätze finden.
Nach dem Eintauchen in das Thema über eine Keynote von Herrn Martin Blecker (Geschäftsführer Pro Akustik) und einer Ansprache von Frau Dr. Andrea Hanke (Sozialdezernentin Region Hannover), gab es eine Einführung von Prof. Gunnar Spellmeyer in die Methode des Design-Thinking.
Es wurden interdisziplinäre Teams gebildet und die Gruppen konnten sich jetzt in Interviews dem Thema >Inklusion< nähern. Für die Interviewphase wurden Akteure eingeladen die in den verschiedensten Formen mit dem Thema >Inklusion< Berührungspunkte haben, zum Beispiel Mütter von autistischen Kindern, blinde Menschen, ein Rollstuhl-Parcours zum selbst testen oder Bewohner eines Wohnheims. In den Interviews hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit Erkenntnisse (sog. „insights“) zu sammeln, Berührungsängste abzubauen und Ideen zu entwickeln, welche Veränderungen nötig sind.
Auch wir als Veranstalter haben schnell feststellen müssen, dass wir lange nicht alles bedacht hatten. Die Toiletten sind für elektrische Rollstühle unpassend, die Akustik in unserem großen Hörsaal ist unfassbar anstrengend für Hörbeeinträchtigte und Rollstuhlfahrer haben einen Euroschlüssel für die Toiletten (was haben wir gesucht…). Es gibt viele Erwartungshaltungen an das Thema >Inklusion<, was die Gemüter auch schnell mal erhitzt.
So war der erste Tag doch erstmal eine Herausforderung, die es zu meistern galt. Doch das haben alle Teilnehmer*innen gut gemacht, jeder hat in seinem Team angegeben, was er braucht (zum Beispiel öfter Ruhephasen oder langsames Sprechen), die Erwartungen an den Workshop wurden klar und dann konnte produktiv gearbeitet werden. Auch der Impulsvortrag von Ninia LaGrande war hier eine echte Hilfe um Berührungsängste abzubauen und mögliche Lösungsansetze aufzugreifen. Alles Themen, die sich natürlich auch super für einen Design-Thinking Workshop eignen, um anhand dessen neue Lösungen zu generieren.
Am Ende des ersten Tages hatten sich dann alle Gruppen auf eine Problembeschreibung (ein sog. „problem statement“) geeinigt, was die jeweilige Gruppe bearbeiten wollte. So konnte am nächsten Morgen mit Kreativitätstechniken angefangen werden, die problem statements weiter auszuarbeiten und im Laufe des Tages Lösungen zu erarbeiten. Gegen Mittag gab Nora von Nexster einen Input zu sozialen Geschäftsmodellen und Kostenkalkulation.
Nach zwei Tagen intensiver Gruppenarbeit, Design-Thinking, „Social Business Model Canvas“ und vielen interessanten Gesprächen, endete der Zukunftsworkshop mit der Präsentation vor den Jury-Mitgliedern.
Alle acht Teams waren schon jetzt Gewinner!
Wenn auch sicher alle Beteiligten wertvolle Erkenntnisse mit nach Hause nehmen konnten, am Ende musste sich die Jury für einen Gewinner entscheiden. Und wählte zwei. Wir gratulieren den Teams „U-Boot“ und „Match Box“ zum ersten Preis. Falls Ihr jetzt so angefixt seid von dem Thema und Eure Idee weiterverfolgen möchtet, könnt Ihr Euch noch bis zum 30.10.2019 mit Euren sozial innovativen Gründungskonzepten für ein dreimonatiges, kostenloses Entrepreneurship-Programm beim SIC bewerben.
Wir bedanken uns zudem bei dem Social Innovation Center für die gute Zusammenarbeit und freuen uns schon auf’s nächste Mal. 🙂
Das EXIST-Gründerstipendium macht’s möglich, ein Jahr lang „ungestört“ an seiner Idee zu tüfteln. Wir möchten Euch heute eins unserer EXIST-Teams vorstellen.
Seit August bekommen die fünf Gründer*innen von Digital Rest das Gründerstipendium EXIST. Das Stipendium sichert Ihnen den persönlichen Lebensunterhalt, zahlt Sachausgaben und gründungsbezogenes Coaching.
Digital Reset arbeitet seit Anfang dieses Jahres zusammen an der Idee persönliches Datenmanagement für Jedermann kinderleicht umzusetzen. Das Team beschäftigt sich alltäglich mit dem (wie sie finden) spannenden Thema des Datenschutzes.
Dabei geht es hauptsächlich darum, die eigenen Daten von verschiedenen sozialen Plattformen anzufordern und durch ihren eigenen Suchalgorithmus vorsortieren zu lassen. Daraufhin soll jeder selbst entscheiden können, welche Daten bestehen bleiben dürfen und welche dann doch lieber verschwinden sollen. Digital Reset übernimmt auch die Antragsstellung für einen passgenauen und rechtssicheren Löschantrag.
Hier ein Beispiel: Frisch mit dem Abschluss in der Tasche soll es nun an die Bewerbungsphase gehen. Potenzielle neue Arbeitgeber werden im Internet ausfindig gemacht. Die Bewerbung ist geschrieben und abgeschickt. Jetzt heißt es auf Rückantwort warten. Während die Bewerber warten, schauen sich die Recruiter Ihre Bewerber ebenfalls genau an sowie der Bewerber vor der Bewerbung den Arbeitgeber. Auf welche Suchergebnisse Recruiter dabei stoßen, ist leider noch nicht allen klar. Wilde Partyfotos, peinliche Kommentare und fragwürdige Statements und vieles mehr. Es gibt allerdings auch weitaus traurigere Szenarien, zum Beispiel den Verlust eines Angehörigen. Wie wird mit seinen Daten und Accounts im Internet weiter verfahren? Mit dem zukünftigen Service von Digital Reset soll dies bald kein Problem mehr sein. Ziel des Teams ist es, ihren Service nächstes Jahr, für einen fairen Preis an den Markt zu bringen, damit persönliches Datenmanagement wirklich für jeden erschwinglich ist.
Die Gründer*innen betonen dabei immer wieder, dass ihnen die Privatsphäre ihrer Kunden sehr wichtig ist und absolute Priorität behält. Alle Daten, die durch den Service des hannoveranischen Startups angefordert werden, bleiben auch vor Ihnen absolut anonym, dank Verschlüsselung. Aktuell befindet sich das fünfköpfige Team in der Entwicklung der Dienstleistung und möchten Ende dieses Jahres erstmal als virtuelle Datenschutzbeauftragte für junge Start-Ups durchstarten. Diesen Zwischenschritt machen die Fünf, da sie bevor sie sich an die User wenden können zunächst lernen müssen, welche Prozesse in Unternehmen freigesetzt werden, sobald dort eine Datenanfrage im Haus eintrudelt. Wer auf Gründungsveranstaltungen also aufgepasst hat weiß, dass es sich hierbei um das MVP handelt. 😉 Hierfür besuchen drei der Fünf gerade eine Schulung zum Datenschutzbeauftragten, um alle rechtlichen Standards im Petto zu haben.
In ihrem grandiosen Pitch bei „Der Höhle der Karpfen“ haben sie erklärt, warum sie das Ganze machen. Sie zählen sich selbst zur Generation, die das erste Mal online gegangen ist, auch Digital Natives genannt. Damals wurde sich überall angemeldet, um mit ihren Freunden zu chatten und zu spielen. Das Team war mit als Erstes dabei als Fruit Ninja unsere Smartphones erobert hat und nun zählen sie sich zu den Ersten, denen bewusstgeworden ist, welche Menge an intimen Daten sie mit dem World Wide Web geteilt haben. Omar hat beispielsweise erfolglos versucht seinen Facebook-Account zu löschen. Ulrike wurde 2018 selbst von Datendiebstahl betroffen und musste sogar Anzeige gegen „Unbekannt“ erstatten. Seitdem setzen sie sich mit größter Leidenschaft für ihre Idee ein.
Gefunden hat sich das Team teilweise im Leanlab 2018, dort sind die zwei Brüder Ziamak und Omar mit ihrer Idee für eine portable ID angetreten und trafen dabei auf Franz, der ihre Idee unterstütze. Am Ende des dreitägigen Workshops stand dann die Idee für Digital Reset. (Danke Leanlab!) Kurz darauf fanden die Drei Ulrike, welche bei unserem Prof. Dr. Christian Lehmann einen Hochschulkurs über aktuelle Themen der Unternehmensgründung besuchte und auch beim Leanlab dabei war. Zu guter Letzt holten sie dann noch einen Freund mit ins Boot. Seit August arbeitet das Team mit Vollgas daran ihre Idee jeden Tag ein Stückchen nach vorne zu bringen – eine sehr aufregende Zeit!
Auch in Zukunft möchte Digital Reset hoch hinaus und ihren Service nicht nur allein in Deutschland anbieten, sondern ebenfalls auch in ganz Europa. Hier greift nämlich die DSGVO und allen Usern steht somit das Recht auf „Vergessen werden“ zu. Bis dies möglich ist, möchten die Fünf zunächst im Oktober ihre UG (Unternehmensgesellschaft) gründen, viele Prototypen testen, ihren Kaffeekonsum reduzieren und ganz wichtig so vielen Menschen wie möglich helfen wieder Herr über ihre eigenen Daten zu werden.
Hier seht Ihr das Dream Team nochmal in voller Größe am Maschsee beim dem diesjährigen Ideenboulevard
Seit heute können wir Frederik und Kai als neue NEXSTER-Praktikanten bei uns im Team begrüßen. Schön, dass ihr da seid!
Kai ist 24 Jahre alt und studiert aktuell im Master Wirtschaftsgeographie am Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie an der Leibniz Universität Hannover. Während seiner Studienzeit hat er bereits praktische Erfahrungen vor allem in regionalwirtschaftlichen und verkehrsplanerischen Themenbereichen gesammelt. Kai schreibt zurzeit seine Masterarbeit, in der er sich thematisch mit der Gründungsneigung der Studierenden ausgewählter Fakultäten (I, II und IV) der Hochschule Hannover auseinandersetzt. Im Besonderen freut sich Kai darauf, sein bereits erworbenes Know-How zu Themen des Entrepreneurships aus wirtschaftsgeographischer Perspektive, bei dem der Fokus im Wesentlichen auf kontextbezogenen Rahmenbedingungen der Gründungen liegt, durch betriebswirtschaftliche Kenntnisse zu erweitern.
Frederik ist 23 Jahre alt und befindet sich ebenfalls am Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie in den letzten Zügen seines Bachelorstudiums. Da er sich bereits in seiner Bachelorarbeit mit Kursen, Seminaren und Events für Gründer in der Region Hannover auseinandergesetzt hat, hat er großes Interesse daran, bei uns im Rahmen seines Pflichtpraktikums Gründungsevents und die Startup-Szene in der Region hautnah zu erleben. Neben der Mithilfe bei Veranstaltungen freut Frederik sich darauf, die Studierenden der Hochschule bei ihren Gründungsvorhaben zu begleiten und viele verschiedene Leute mit großen und kleinen Ideen kennenzulernen.
Kai und Frederik freuen sich auf die gemeinsame Zeit bei NEXSTER, zahlreiche Veranstaltungen und auf Menschen mit kreativen Ideen, die die beiden während ihres Praktikums zusammen begleiten dürfen.
Ihr werdet sie sicher auf unseren kommenden Veranstaltungen und hier im Büro bei dem ein oder anderen Coaching antreffen.
Eine spannende und erfolgreiche Reise ins Reich der Mitte liegt hinter dem Team von tentobag. Das aus Hannover stammende Startup tentobag war eines von zehn Halbfinalisten in der Kategorie >Green Tech< des Innovationswettbewerbs InnoAlliance. Der internationale Wettbewerb wurde unter anderem vom Bundesverband Deutsche Startups e.V. ausgerichtet und von verschiedenen Partnern unterstützt.
Wie der Name schon andeutet, ist tentobag eine patentierte und clevere 2-1-Rucksack/Zelt-Kombination mit vielen Vorteilen. Das Jungunternehmen konnte in der Vergangenheit schon einige Awards für sich entscheiden und die Reise zum Halbfinale nach China war definitiv ein Höhepunkt in der jungen Unternehmensgeschichte, berichtet Oliver Königer.
„Die Nominierung und Einladung nach China haben wir Maren von Nexster zu verdanken, die uns auf diesen Wettbewerb aufmerksam gemacht hat.“ erklärt Oliver, Co-Founder von tentobag. „Wir sind schon sehr lange mit Nexster in Kontakt und freuen uns über die hervorragende Unterstützung.“ (Vielen Dank, das ist sehr schön zu hören 🙂 )
Der Trip begann in Peking, wo sich das Team von tentobag mit weiteren starken und interessanten Startups wie JPM Silicon, MonitorFish und Cynteract aus Deutschland getroffen hat. Nach einem gemeinsamen Training-Camp in Peking ging die Reise weiter nach Shanxi, wo die nominierten Startups neben zahlreichen Unternehmensbesichtigungen das große Halbfinale erwartete.
„Das Event war perfekt organisiert!“, so Oliver. Die Halbfinalisten konnten auf großer Bühne vor ca. 200 Zuschauern ihre Startups und Ideen präsentieren. Das Publikum, bestehend aus einer Vielzahl von chinesischen Produzenten, hörte sich interessiert die unterschiedlichen Vorträge an und war begeistert über die Bandbreite der vorgestellten Projekte. Auch tentobag konnte beim anschließenden Match-Making den einen oder anderen vielversprechenden Kontakt knüpfen.
Nach Shanxi ging es dann weiter mit dem Zug nach Xi’An. Xi’An ist die Hauptstadt der chinesischen Provinz Shaanxi und war ursprünglich der Ausgangspunkt der Seidenstraße. Die Stadt war unter der Qin-Dynastie die erste Hauptstadt des Kaiserreiches China und ist heute der Ausgangspunkt für Besichtigungen der berühmten Terrakotta-Armee. In Xi’An ging es vornehmlich um den Austausch mit unterschiedlichen lokalen Produktionspartnern über mögliche Kooperationen.
Das Halbfinale hat tentobag leider nicht für sich entscheiden können. Oliver ist dennoch optimistisch: „In Erinnerung bleibt eine fantastische Zeit mit vielen spannenden Eindrücken und eine Vielzahl neuer Kontakte und Freunde, die uns bei der Suche nach Produzenten tatkräftig unterstützt haben.“
Human Centered Entrepreneurship soll die Erfolgsformel für Erfolgsgeschichten werden. Denn wir träumen nicht nur, sondern machen auch. Mit unserer Vision haben wir einen Antrag auf die ausgeschriebene Fördermaßnahme >EXIST-Potentiale< vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gestellt. Nun heißt es Daumen drücken! Ganz im Stil eines Startups, möchten wir mit Euch unseren Golden Circle teilen.
WHY
Wirtschaft und Gesellschaft brauchen neue soziale Ideen und Lösungen. Unsere Gesellschaft steht vor großen Umbrüchen – Demografischer Wandel, weltweite Mobilität, Urbanisierung, Digitalisierung der Arbeitswelt – unser traditionelles Verständnis reicht nicht aus, um alle durch die Entwicklungen aufgeworfenen Fragen zu beantworten. Wir benötigen aber Lösungen für diese Fragen – gesellschaftliche und wirtschaftliche. Sozialunternehmer*innen oder Social Entrepreneurs gehören zu denen, die solche Lösungen entwickeln können. Sie lindern nicht nur gesellschaftliche Probleme, sondern beheben auch deren Ursachen.
HOW
Unsere Vision:
>Human Centered Entrepreneurship< ist die Vision von NEXSTER und unser Ansatz, um auf die genannten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbrüche zu reagieren. Wir möchten für soziale Ideen einstehen. >Human Centered Entrepreneurship< steht für „menschenzentrierte Gründungen auf Basis innovativer Geschäftsideen“ (DIN EN ISO 27500). Der ganzheitliche und strukturierte Gründungsprozess kombiniert Elemente der Existenzanalyse, des Design Thinkings und des Lean-Startup-Ansatzes miteinander. Und er stellt den Menschen in den Mittelpunkt des Geschehens. Und das in zweifacher Weise: Zum einen Gründungswillige und Innovator*innen mit ihren Persönlichkeiten, Leidenschaften, ethischen Werten und ihrer Motivation. Laut Ashoka zeichnen sie sich durch unternehmerischen Geist, Kreativität, Risikobereitschaft und Durchhaltevermögen aus.
Zum anderen die Menschen, für die Produkte oder Dienstleistungen entwickelt werden. Sie sind keine am White Board entworfene Zielgruppe oder Kunden, sondern reale Menschen mit echten Problemen und Bedürfnissen. >Human Centered Entrepreneurship< ist wie kaum ein anderer Ansatz geeignet, um soziale Innovation hervorzubringen und in seiner Form bundesweit einzigartig.
WHAT
Unser Werkzeug:
Mit dem >Lab for Innovation & Social Impact< [kurz LISI] schafft NEXSTER den Raum und die Strukturen für soziale Innovationen. LISI soll in Zukunft innovative Ausgründungen generieren und fördern, die soziale und/oder ökologische Probleme unternehmerisch lösen. Die wirtschaftliche Tragfähigkeit solcher Unternehmen ist dabei ein zentraler Aspekt. Diese sicherzustellen, wird Zeit, intensives Coaching und starke Wirtschaftspartner brauchen. Aus diesem Grund haben wir die letzten Monate auf Hochtouren an dem Antrag >EXIST-Gründungskultur< gearbeitet.
Mit unserer Vision des >Human Centered Entrepreneurship< sollen durch LISI die zwei Fakultäten an der HsH adressiert werden, die über ein großes Potenzial verfügen, Fak. III (Design, Medien und Information), die mit rund 2500 Studierenden die Größte an der HsH ist, und Fak. V (Diakonie, Gesundheit und Soziales) mit rund 1.500 Studierenden. An beiden Fak. studieren überwiegend Frauen (Fak. V: 74%, Fak. III: 67%). Mit unserem Ansatz fördern wir (mit der Lady LISI) auch verstärkt Gründerinnen und Innovatorinnen, denn die Startup-Szene ist nach wie vor nicht ausgeglichen.
Durch LISI sollen mit Human Centered Entrepreneurship „Soziale“ und „Kreative“ der HsH aktiviert, qualifiziert und miteinander vernetzt werden. Wir machen sie fit für interdisziplinäre Unternehmensgründung mit sozialen Innovationen.
Dabei trifft das soziale Engagement und die intrinsische Motivation der Studierenden von Fak. V auf die Innovationskraft, Kreativität und Risikobereitschaft der Fak. III. In gemeinsamen Formaten und Workshops werden die Studentinnen und Studenten beider Fakultäten zudem mit Akteuren der Wirtschaft zusammengebracht.
Mit unserem Gründungskonzept werden drei für Gesellschaft und Wirtschaft bedeutende Branchen anvisiert: Die Gesundheits- und Sozialwirtschaft ist ein Jobmotor für die gesamte deutsche Wirtschaft mit großem Wachstum. Das Flächenland Niedersachsen steht dabei vor mehreren großen Herausforderungen, die zugleich Chancen für innovative Gründungen eröffnen: das ländliche Umland, kleine und mittlere Städte sind strukturschwach. Davon sind vor allem immer älter werdende Menschen betroffen. Die Versorgung (Gesundheit und Betreuung) wird zunehmend privatisiert und ambulant gestaltet. Diese Herausforderungen brauchen kommunikative und vernetzende Lösungen, Mobilitätsdienstleistungen und Ideen, die die Versorgung sicherstellen, die Wohnsituationen verbessern und die Vereinsamung von älteren Menschen verhindern. Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist laut Endbericht ›Kultur- und Kreativwirtschaft‹ des BMWi die drittstärkste Wirtschaftsbranche in Deutschland mit enormer Innovationskraft und Impulswirkung. Nicht zu vergessen ist die Informations- & Kommunikationswirtschaft: in Zeiten der Digitalisierung und der sozialen Medien gibt es zahlreiche Optionen für datenbasierte Dienstleistungen im sozialen Bereich.
Soziale Unternehmen erfüllen noch eine weitere wichtige Aufgabe: Sie sind überall dort gefragt, wo marktliche oder staatliche Institutionen versagen. In einer Zeit der deregulierten, globalisierten und vernetzten Wirtschaft und Gesellschaft übernehmen Sozialunternehmen vielfach die Rolle von „Change agents“: Sie korrigieren, was rein gewinnmaximierende Unternehmen nicht können und der Staat nicht schafft oder will: Sie bringen das Allgemeinwohl zurück in Unternehmen und in die Gesellschaft.
Auch dieses Jahr waren wir wieder beim Ideenboulevard mit dabei und es hat einen Heidenspaß gemacht.
Zum ersten Mal fand der Ideenboulevard dieses Jahr an zwei Tagen während des Maschseefest statt. Wir waren gleich an beiden Tagen mit von der Partie. Hier konntet Ihr am Nordufer Innovatives, Digitales und Neues erleben.
Am Montag beim Talkabout haben unsere Lehmeyers zusammen mit Dr. Karoline Läger-Reinbold von der ev.-luth. Landeskirche Hannover ein Science-Slam zum Thema „DIGITALISIERUNG -CHANCEN – WERTE“ gegeben. Während der einstündigen Bootsfahrt mit dem Maschseekreuzer wurden verschiedene Standpunkte erläutert, sowie die Vor- und Nachteile eingekreist.
Am Dienstag waren wir wieder mit einem Zelt auf der Kreativ-Meile vertreten. Hier haben wir ein paar von unseren Startups die Bühne überlassen, um sich zu präsentieren. Ihr hattet die Möglichkeit Eure Fragen direkt an unsere Gründerinnen und Gründer zu stellen, Mut zu sammeln und Freigeist zu schnuppern.
Mit dabei waren inszeniert, Digital Reset und Chef a la Card.
Wie hat Ihnen der Tag auf der Meile gefallen und was hat es Ihnen gebracht?
„Die Kreativ-Meile haben wir als gute Plattform mit interessanten und vor allem diversen Ausstellern wahrgenommen. An jedem Stand konnte man unterschiedliche Ideen zu Gesicht bekommen und sich mit sympathischen Leuten austauschen. Auch wenn das Publikum des Maschseefests im Allgemeinen natürlich sehr stark durchmischt ist und in den wenigsten Fällen unsere Zielgruppe darstellt, haben wir einige Kontakte knüpfen können, mit denen wir aktuell auch schon im Kontakt stehen. In der Hinsicht war es für uns schon ein Erfolg!
Da es für uns die erste Messe-/Ausstellungssituation war, wussten wir natürlich nicht ganz, wie wir uns darauf vorbereiten sollten. Durch die Eindrücke der anderen Stände, Aussteller und Start-Ups haben wir auf jeden Fall einiges gelernt und uns für weitere Veranstaltungen gemerkt.“
„Der direkte Kontakt mit Menschen jedes Alters aus Hannover und Umgebung! Und das daraus direkt resultierende Feedback dieser. Natürlich auch in den Austausch mit anderen Startups zu kommen. Eben diese Formate bei denen Menschen zusammenkommen und sich über Ihre Erfahrungen austauschen. Sowas sollte es öfters geben. Auch das direkte Feedback potenzieller Kunden, Wahrnehmung als Unternehmen, guter + produktiver Austausch mit anderen Unternehmen und ganz wichtig Spaß 😊“
„Der Test unserer ersten Kleinserie. Wir haben auch gleich ein paar Kartenspiele verkaufen können und hilfreiches Feedback sammeln können für weitere Ideen. Alles in allem fanden wir den Tag super und danken Euch für die Organisation des Ganzen! Ihr habt uns damit echt geholfen.“
Schön, dass Ihr dabei wart!
Beim learnabout am Dienstagmittag haben Hans-Werner Winterhoff (KPMG), Roger Cericus (Futur X) und Gunnar Spellmeyer noch eine Überraschung enthüllt. In Ihrem Vortrag „Innovation mit Sicherheit“ präsentierten sie den neuen weltweiten Standard, die ISO56002. So sollen innovative und kreativmethodische Ansätze messbar gemacht werden und aufzeigen wie Innovationsmanagement in der Praxis genau aussehen kann. -> Stay tuned!
Abends hatten dann noch zwei Teams von uns die Möglichkeit bei der „Höhle der Karpfen“ zu Pitchen. Dieses Jahr endete es zwar nicht auf dem Treppchen, aber auch das war eine lehrreiche Erfahrung und hat den Teams ebenso viel Spaß gebracht.
Vielen Dank an das KreHtiv Netzwerk Hannover für die super Organisation und das möglich machen! Wir freuen uns jetzt schon auf den Ideenboulevard #4
Für uns von NEXSTER – dem Entrepreneurship Center der Hochschule Hannover – ist es täglich Brot, sich mit Startups, Gründung und dem Thema Selbstverwirklichung zu beschäftigen. Gerne möchten wir Euch mal einen Einblick hinter die Kulissen geben und zeigen wie eine Gründungsstory aussehen kann.
Eines unserer Startups ist adstock. Sie sind gerade mit einem Verkaufsassistenten für Influencer an den Markt gegangen. Um zu erklären, was sie machen, versuchen wir es mal in den Worten des NEXSTER Bierdeckels auszudrücken: Für Influencer mit vielen Werbeanfragen und wenig Zeit bietet adstock eine Vertriebslösung um die Kommunikation und den Verkauf von Werbeanzeigen zu vereinfachen.
Das Problem: Influencer haben ab einer gewissen Reichweite viele Werbeanfragen, die sie nicht mehr bedienen können. Auf jede Anfrage einzeln einzugehen, immer die gleichen Fragen zu beantworten und Preisangebote zu machen ist sehr zeitaufwendig. Bisher läuft es bei Influencern mit themenbasierten Accounts (also ein Account bei dem es sich nur um ein Thema handelt – wie beispielsweise Babys oder Autos) so, dass sie auch bei vielen Anfragen am Tag, einzeln antworten und jedes Mal neu in Verhandlungen treten. Nach vielleicht zwanzig Minuten schließt man dann eventuell einen Deal oder eben auch nicht. So sind Influencer manchmal Stunden nur mit der Kommunikation mit potenziellen Kunden beschäftigt. Das frisst natürlich unheimlich viel Zeit und Influencer haben häufig auch noch andere Jobs.
Und genau hier setzen die drei Jungs aus Hannover an. Sie helfen bei der Kommunikation mit Kunden und der Abwicklung von Aufträgen. adstock bietet Influencern dafür die Möglichkeit, ihr Portfolio zu hinterlegen. Im Portfolio geben die Influencer an, was sie zu bieten haben und wie viel Geld sie für ihre Dienste verlangen. Anschließend bekommt der Influencer einen personalisierten Link zur eigenen adstock Verkaufsseite. Diesen Link können sie dann an potentielle Kunden schicken oder direkt im Instagram Profil platzieren. Kunden gelangen durch den Link auf die Verkaufsseite, auf der Informationen über die Leistungen und Preise des Influencers angezeigt werden, und können sofort Werbung buchen. Das Ganze dauert dann nur Sekunden und das Tool erledigt den Rest. Der Influencer spart also unheimlich viel Zeit und Aufwand. Wie sie es selbst ausdrücken würden: „We simplify the way of selling ads on Instagram“
Hinter dieser Idee stecken Eugen, Fabian A. und Fabian H. (ja, zweimal Fabian).
Eugen ist der Macher mit Auge fürs Detail, 30 Jahre, Zahntechniker von Beruf und seit einigen Jahren auf der Suche nach Selbstverwirklichung. Fabian H. ist der strukturierte Geek, 21 Jahre jung und hat bereits ein Dienstleistungsunternehmen gegründet, zurzeit widmet er sich allerdings mit mindestens 70 Stunden die Woche adstock zu 200 %. Fabian A. beschreiben sie als den kommunikativen Mann für die Außendarstellung, er ist 22 Jahre und studiert Wirtschaftswissenschaften an der Uni Hannover im 6. Semester.
Die Idee entstand 2017 durch Fabians A. Interesse für Instagram. Er fand das Medium unheimlich spannend und probierte sich in verschiedenen Themenfeldern einfach mal aus. Von Uhren bis Kleidung bespielte er seine themenbasierten Accounts. Es stellte sich schnell heraus, dass diese Themen nicht viral gingen und er damit nicht viel Aufmerksamkeit auf sich zog. Bis er einen Account für Hunde erstellte und siehe da – es funktionierte. Mit dieser Seite verkaufte er dann selbst Werbung für Halsbänder und Co, sodass er sich einen Minijob neben dem Studium sparen konnte. Als er die 100.000 Follower Marke knackte, gingen die Werbeanfragen erst richtig los. Nach einiger Zeit hatte er Schwierigkeiten auf Werbeanfragen einzugehen und nicht genügend Zeit, um auf alles adäquat zu reagieren. Auch hatte er Schwierigkeiten bei dem internationalen Umgang mit Steuern und der Rechnungserstellung. Dieses Problem hatte nicht nur er, sondern auch andere Leute aus seinem Instagram Netzwerk. Eine Lösung musste her!
Die erste Idee kam ihm damals mit Eugen. Sie lernten sich durch seinen Bruder kennen und hier entstand die erste Lösung. Ihnen schwebte eine Art Marktplatz vor, in dem Influencer ihre Anzeigen und Angebote inserieren konnten und gebucht werden konnten. Schnell zeigten sich bei dieser Überlegungen die ersten Nachteile, bspw. kommt es häufig zu Konflikten zwischen den Interessen der Influencer und denen von ihren Kunden. Außerdem gab es bereits einen großen Wettbewerb und viele rechtliche Hürden. Etwas Einzigartiges sollte her.
Als dann die Idee zu adstock (damals hieß es noch Myfolio) entstand, mussten sie noch einen Programmierer für sich gewinnen. Da diese leider nicht wie Sand am Meer für ein Startup zu gewinnen sind und es im Team natürlich auch noch passen sollte, schien dies erstmal eine große Herausforderung zu sein. Fabian A. kannte Fabian H. allerdings noch aus seinen YouTube- und Fitnesszeiten, damals hatte er ihn einfach mal angeschrieben und bei Weboptimierungen unterstützt. Eugen und Fabian A. erstellten ein Briefing von ihrer Idee und schickten es Fabian H., glücklicherweise war er sofort begeistert und dabei.
Ihre Unternehmergesellschaft (UG) haben Sie im April 2018 gegründet, da mangelte es noch an Startkapital für eine GmbH. Dazu sollte man erwähnen, dass sie sich noch nie live getroffen hatten. Erst zur Gründung Ihrer UG in Hannover reichten sie sich zum ersten Mal die Hände.
Selbst würden sie sagen, dass sie sich die Umsetzung leichter vorgestellt haben. Eine der größten Herausforderungen am Anfang war, einen Zahlungsanbieter zu finden, über den sie die Zahlungen abwickeln konnten. Dieser musste international agieren, akzeptable Konditionen bieten und weitere notwendige Kriterien erfüllen. Nach langem Hin- und Her wurde die Liste ihrer Möglichkeiten immer kleiner. Im Endeffekt kamen sie mit dem Zahlungsanbieter zusammen, den sie als erstes kontaktiert hatten.
Dann ging das nächste Thema los, Steuern – und das auch noch international! Hier bestand die Herausforderung vor allem in einer neuen EU-Richtlinie, die besagt, dass digitale Güter, wozu auch die Instagram Werbung zählt, im Land des Käufers versteuert werden müssen. Das bedeutete, sie mussten erkennen, in welchem Land der Kunde sitzt und dann dort automatisiert abrechnen. Auch wenn die Gründer über Google & Co. viele Informationen abrufen konnten, dass Vertrauen in die Quellen war meist nicht vorhanden und widersprüchliche Informationen machten es auch nicht einfacher. Selbst Steuerexperten waren auf diesem Bereich häufig überfragt. Der Umstand das sich zu dieser Zeit viel bei Gesetzen änderte machte es auch nicht leichter.
Nach langer Suche konnten sie einen Steuerberater finden, welcher Ihnen seitdem mit sicherem Rat zur Seite steht. Heute können sie darüber lachen. Damals sah das allerdings etwas anders aus.
Nachdem sie die Idee Ende 2017 bereits mit einem spartanischen Prototypen am Markt getestet haben, wurde es im Oktober 2018 ernst. Mit einem professionellen minimal funktionsfähigen Produkt gingen sie online. Dabei testeten sie das Tool erst einmal mit eigenen Instagram Accounts auf Herz und Nieren. Nach erfolgreicher Testphase in der sich das Tool nicht nur für Influencer, sondern auch für ihre Kunden als willkommene Lösung entpuppte, war die Zeit für den öffentlichen Launch gekommen. Jetzt hieß es Nutzer zu gewinnen.
Die erste Maßnahme dafür startete im April 2019. Dabei wurden 500 Mails an ihre Influencer Kontakte gesendet und adstock vorgestellt. Mit dieser Maßnahme gewannen sie tatsächlich die ersten 20 Nutzer. Nach der anfänglichen Freude über die ersten gewonnenen Nutzer und den Traffic auf ihrer Seite, kam der Rückschlag. Es stellte sich heraus, dass viele sich anmeldeten, aber niemand Verkäufe tätigte. Ohne Verkäufe entstand auch kein Umsatz. Somit ging es an die Fehlersuche- was war da los?
Sie schickten wieder Mails raus und fragten nach, doch die Antworten blieben aus. Auf technischer Seite konnten sie nachvollziehen, dass ihre Seite gut konvertierte und die Nutzer alle den gleichen Weg gingen. Sie meldeten sich an, erstellten einen Account, legten Preise fest und dann kam der Cut – niemand ging darüber hinaus. Die Jungs blieben hartnäckig, bis sie endlich via Instagram ein paar Antworten bekamen, die ihnen zeigten, dass sie gar nicht so nutzerfreundlich waren, wie sie dachten.
Nutzer konnten sich einen Account einrichten und bekamen danach einen personalisierten Link, doch die Anwendung dessen war ihnen nicht klar. Die Anwendung war bei der Entwicklung so selbstverständlich gewesen, dass darauf nicht ausreichend eingegangen wurde. Mit dem Feedback ihrer Kunden (Jaaaa, Lean Startup 😉 ) konnten sie sich nun verbessern. Der Fehler wurde eliminiert und alles verständlicher gestaltet. Im Mai 2019 starteten sie ihren nächsten Versuch, diesmal mit 5000 Kontakten. Außerdem erstellten sie Werbekampagnen auf Facebook und Instagram um Nutzer zu gewinnen. Mit dieser zurzeit finalen Version, wurden erste Verkäufe getätigt und über 300 Influencer gewonnen. Weitere Maßnahmen wie beispielsweise ein Werbevideo oder Markenbotschafter für sich zu gewinnen sind schon in der Pipeline.
Ziel für Ende 2019 sind die ersten 2.000 Nutzer. Sobald sie dieses Ziel erreicht haben, können sie einiges mehr realisieren. Bis jetzt müssen sie streng aufs Budget achten und machen das Ganze neben ihrer Arbeit. Beim Leanlab 2018 konnten sie bereits den zweiten Platz belegen und somit Büroflächen für 3 Monate abstauben. Durch Plug & Work, ein Wettbewerb der Wirtschaftsförderung Hannover, konnten sie sich noch finanzielle Unterstützung für Büro und Marketing sichern.
In fünf Jahren sehen sie sich fest verankert in der Influencer Branche. Dann möchten Sie weitere Probleme in der Branche lösen. Ideen gibt es genug.
Wir wünschen Euch auf jeden Fall weiterhin alles Gute, weiter so Jungs! 😉