Spellmeyer: Ich habe einen Traum … Haus der Ideen
… von einem Haus der Ideen
Prof. Gunnar Spellmeyer schrieb in der »hallo Sonntag« vom 04. Oktober 2014:
Tatsächlich träume ich oft von einem Haus. Ein Traumhaus eben. In meinem Traumhaus wohnen ganz verschiedene Menschen mit ganz verschiedenen Interessen, mit unterschiedlichem Wissen, mit eigenen Kulturen. Und sie haben ganz besondere Gäste: Ideen.
Doch Ideen sind selten gewordene Gäste. Wir sehnen uns zwar immer mal wieder nach einer Idee, doch die Art unseres Denkens hat sich seit mehr als 2000 Jahren nicht verändert. Sie ist von Platon und Aristoteles geprägt und baut auf den Verstand, auf Logik und das Urteil. Wir haben gelernt, das Denken als ›Verstandsdenken‹ einzusetzen. Unser Stirnhirn ist dabei eine Art Zensor, ein Kontrolleur der nur Vernünftiges zulässt. Wie ein Türsteher lässt der Zensor eben nicht alles zu. Neue Ideen sind hier nicht immer zugelassen.
In meinem Haus der Ideen ist das anders. Ein Ort für neue Gedanken, vielleicht ein Silikon Valley mit Dach. Ein Haus mit vielen offenen Räumen, wo Menschen zusammenkommen und das Haus mit ihrem Wissen, ihren Erfahrungen und ihren Meinungen sozusagen einrichten. Wo ganz neu gedacht werden darf, wo aus Unsinn Sinn entstehen kann. Ein Haus auch für Aussenseiter, Querdenker, Entrepreneure und Intrapreneure. Dies Traumhaus wäre die Station für Menschen, die den Mut und die Lust haben, ganz neu zu denken. Erfinder, Entwickler, Kinder, Wissenschaftler – sie alle gehen ein und aus und heißen Ideen willkommen. Manche arbeiten hier in neuen Konstellationen, manche suchen die Vielfalt, manche die Vervielfältigung. Sie sind umgeben von innovativen Ideen und Produkten, von neuen Materialien und Technologien, sind eingebettet in einer großen Haltung der Offenheit.
Von diesem Ort aus werden Ideen in die Welt geschickt, um eine neue Art des Denkens, des kreativen Denkens zu verbreiten. Ein Denken das einer modernen Wissensgesellschaft entspricht.